Active Sourcing

Active-Sourcing-Kennzahlen: Response Rate, Time-to-Reply & Co – Diese Kennzahlen sollten Sie kennen!

Michael Rothschädl
5 min.

Immer mehr Unternehmen haben verstanden, dass es im Recruiting längst nicht mehr reicht, einfach auf passende Bewerbungen zu warten. Vielmehr benötigt es eine ganzheitliche Strategie, die aktive und passive, interne und externe Kanäle geschickt miteinander kombiniert.

Ein zentrales Puzzle-Stück in diesem Zusammenhang: Active Sourcing, also die gezielte Suche und Direktansprache von Talenten über Netzwerke wie beispielsweise XING.

Diese Active-Sourcing-Kennzahlen sollten Sie kennen

Um wirklich erfolgreich in der Direktansprache zu agieren, lohnt es sich, sich als Recruiter·in anhand klarer Active-Sourcing-Kennzahlen zu messen. Diese helfen Ihnen auch dabei, Ihren Erfolg sichtbar zu machen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige zentrale KPIs vor.

Inhalt

Wieso Sie Active-Sourcing-Kennzahlen nutzen sollen

Die Direktansprache geht oftmals mit einem nicht unwesentlichen Zeit- und Budget-Investment einher. Schließlich benötigen Sie ein passendes Tool und ausreichend Zeit, um individuelle Nachrichten an interessante Talente zu formulieren.

Umso wichtiger ist es, dass Sie aufzeigen können, welche Erfolge Sie im Active Sourcing erzielen konnten – und zwar weit über die tatsächlichen Einstellungen hinaus.

Dazu zählt beispielsweise, dass Sie über ein verändertes Anschreiben eine erhöhte Response Rate der Kandidat·innen erzielen konnten. Oder dass Sie durch die richtige Auswahl an Talenten von einer äußerst kurzen Time-to-Reply profitierten.

Eine Übersicht der wichtigsten Kennzahlen für die gesamte Personalgewinnung finden Sie übrigens in unserem Glossar-Eintrag zum Thema Recruiting-KPIs.

1) Response Rate

Sie ist zweifelsfrei eine der wichtigsten Active-Sourcing-Kennzahlen: die Response Rate. Sie beschreibt die Quote an verschickten Nachrichten, die auch zu einer Antwort Ihrer Kandidat·innen führte.

Die Response Rate ist ein guter Indikator für zwei Dimensionen der Direktansprache: Einerseits lässt Sie Rückschlüsse auf die Qualität Ihres Anschreibens zu. Andererseits wird die Rückmeldequote in der Regel höher, wenn Sie tatsächlich passende und wechselwillige Talente ansprechen.

Um Ihre persönliche Response Rate weiter nach oben zu schrauben, sollten Sie einige Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Direktansprache beachten: So ist die Rückmeldequote beispielsweise unter XING Mitgliedern, die eine hohe Wechselmotivation besitzen, teils deutlich höher.  

Der onlyfy TalentManager liefert Ihnen direkt im Tool eine automatische Einschätzung zur Wechselmotivation. Beziehen Sie diese in Ihre Überlegungen ein, bevor Sie ein Talent ansprechen!

Besonders erfreulich ist die Antwortquote von Follower·innen Ihres onlyfy Employer Branding Profils. Der Wert steigt hier teils signifikant an. Nicht zuletzt sollten Sie überlegen, noch gezielter gewisse Talente anzusprechen.

Einer der wichtigsten Hebel zur Steigerung der Rückmeldequote im Active Sourcing ist zweifelsohne Ihr Active-Sourcing-Anschreiben. Versuchen Sie, dieses möglichst individuell zu gestalten, um das Talent persönlich anzusprechen.

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2) Time-to-Reply

Ob ein potenzieller Kandidat bzw. eine potenzielle Kandidatin reagiert, ist das eine. WANN dieser sich meldet, das andere. Diese Zahl kann als die Time-to-Reply im Active Sourcing bezeichnet werden. Also die Zahl, bis ein Talent auf Ihr Anschreiben reagiert.

Die Time-to-Reply hat natürlich Einfluss auf Ihre gesamte Time-to-Hire (dazu später mehr), je schneller Talente auf Ihre Nachricht antworten, desto schneller können Sie mit Ihrem Recruiting-Prozess starten.

Beeinflussen können Sie die Time-to-Reply beispielsweise über einen besonders spannenden Betreff, der Talenten sofort einen Anreiz bietet, sich näher mit Ihnen und Ihrem Angebot auseinanderzusetzen. Ein perfekter Einstieg will aber geübt sein!

3) Suchen & Nachrichten pro Monat

Häufig werden besonders Performance-orientierte Active-Sourcing-Teams auch nach Ihrem tatsächlichen Output gemessen. Hier sind Zahlen wie die durchgeführten Suchen und versandten Nachrichten pro Monat wesentlich.

Aber Achtung! Insbesondere bei letzterer Zahl ist oft weniger mehr. In unserem Blog-Eintrag mit Tipps für eine erfolgreiche Kandidatenansprache (siehe Punkt 5) finden Sie das Beispiel eines Personalberatungsunternehmens, das trotz deutlich weniger verschickten Nachrichten weitaus mehr Antworten erzielen konnte.

Wie das gelingen kann: Indem Sie sich von austauschbaren Massen-Nachrichten verabschieden. Die Zeit, die Sie in ein individuelles und persönliches Anschreiben investieren, lohnt sich am Ende des Tages – und äußert sich in einer gesteigerten Response Rate.

4) Königsmetrik: Time-to-Hire

Wissen Sie eigentlich, wie lange Sie für eine erfolgreiche Vermittlung von Kandidat·innen benötigen? Laut des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bleiben Stellen in Deutschland 90 Tage unbesetzt. Mit einer gezielten Direktansprache ist es jedoch möglich, diese Besetzungszeit teils deutlich zu reduzieren.

Die Time-to-Hire stellt zweifelsohne eine absolute Top-Active-Sourcing-Kennzahl dar. Schließlich gibt Sie Ihnen Aufschluss darüber, wie schnell Ihre Vakanzen durch die gezielte Direktansprache besetzt werden können. Zusatz: In der Regel ist die Besetzungsdauer über Active Sourcing geringer.

Schneller rekrutieren = glücklichere Arbeitgeber·innen = mehr Umsatz

Ein verkürzter Recruiting-Prozess schafft für alle Beteiligten Vorteile. Nehmen wir an, Sie suchen für ein Unternehmen fünf Mitarbeiter·innen im Vertrieb. Eine dieser Personen schafft für das Unternehmen einen monatlichen Umsatz von 50.000 Euro – ein vergleichsweise moderat gewählter Durchschnittswert für eine Sales-Position in einem mittelständischen Unternehmen mit weniger als 200 Mitarbeiter·innen.

Die Richtigen direkt ansprechen – mit dem TalentManager!

Der TalentManager ist das perfekte Tool für Sie, um gezielt passende Kandidat·innen aus über 21 Mio. XING Mitgliedern direkt anzusprechen.

Wenn Sie die Time-to-Hire um 30 Prozent verkürzen, würde das Unternehmen also für eine Besetzung nur zwei statt drei Monate benötigen. Das Unternehmen könnte diesem Beispiel zufolge im dritten Monat dank der eingestellten Personen bereits einen Umsatz von 250.000 Euro erhalten. Und Sie als Recruiter·in können sich schneller neuen Suchprojekten widmen und somit ihren eigenen Erfolg maximieren.

Active-Sourcing-Kennzahlen: Fazit

In der Direktansprache ist es von höchster Relevanz, dass Sie sich anhand klarer Active-Sourcing-Kennzahlen messen lassen. So können Sie einerseits den Erfolg Ihrer Maßnahmen nachweisen und andererseits an gewissen Stellschrauben drehen.

So hat das Beispiel des Personalberatungsteams gezeigt, dass nicht immer die reine Anzahl an Nachrichten die entscheidende Kennzahl ist. Vielmehr geht es darum, durch möglichst individuelle Anschreiben eine hohe Rückmeldequote zu erzielen.

Besonders interessant ist es, auch die Time-to-Hire als Active-Sourcing-Kennzahl zu betrachten. Blicken Sie darauf, wie schnell Sie Ihre offenen Stellen über die Direktansprache besetzen konnten – und machen Sie so deutlich, welchen Mehrwert diese Recruiting-Maßnahme für Ihr Unternehmen bietet.

Wir wünschen eine erfolgreiche Direktansprache!

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