Der Bewerbungsprozess ist geplant, die Stellenanzeige veröffentlicht und nun müssen Sie nur mehr auf den Eingang der ersten Bewerbungen warten. Doch anstatt einer Flut an E-Mails herrscht Flaute in Ihrem Postfach. Der Grund dafür könnte natürlich ein genereller Mangel an qualifizierten Bewerber·innen sein.
Ist es allerdings auch möglich, dass Sie mit Ihren Recruiting-Maßnahmen einfach nicht die richtige Zielgruppe erreichen bzw. diese überzeugen? Denn wenn dies der Fall ist, kann Ihnen eine nähere Beschäftigung mit Candidate Personas im Recruiting einen echten Mehrwert bieten.
Mit Candidate Personas die besten Talente überzeugen
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Zielgruppe mithilfe von Candidate Personas richtig ansprechen und dadurch passende Talente für Ihr Unternehmen gewinnen können. Sie erfahren außerdem, was man unter dem Begriff ‚Persona‘ versteht, welche Vorteile ihr Einsatz im Recruiting mit sich bringt und wie Sie Candidate Personas in nur wenigen Schritten selbst erstellen können. So steht einer erfolgreichen Suche nach Kandidat·innen auch zukünftig nichts mehr im Weg!
Was sind Candidate Personas?
Als Personas (lat. Maske) bezeichnet man im Allgemeinen typische Vertreter·innen einer Zielgruppe. Jede Zielgruppe wird häufig durch mehrere Personas repräsentiert. Obwohl es sich hierbei um fiktive Persönlichkeiten handelt, weisen sie die gleichen Merkmale wie ihre realen Vorbilder auf. Zu diesen Merkmalen zählen etwa Alter, Familienstand, Wohnort, Ausbildung, Berufserfahrung und Hobbys.

Personas haben jedoch auch bestimmte Web-Gewohnheiten, Erwartungen, Wünsche, Vorstellungen und Ziele, die typisch für die jeweilige Zielgruppe sind. Häufig werden sie auch mit einem Foto versehen, damit sie als Persönlichkeiten ein konkretes Gesicht erhalten. Für die Erstellung von Personas ist es daher zwingend notwendig, so viel wie möglich über die eigene Zielgruppe in Erfahrung zu bringen. Denn nur jene Personas, die auf validen Daten basieren, verhelfen Ihnen letztendlich auch zum gewünschten Erfolg.
Welche Vorteile bringt der Einsatz von Candidate Personas im Recruiting?
Die Idee, Personas zu erstellen, stammt ursprünglich aus der Marketing-Branche. Dort werden sie beispielsweise eingesetzt, um mit zielgruppenspezifischen Maßnahmen die richtigen Leute zu erreichen. Mittlerweile haben Personas-Konzepte jedoch auch Einzug in andere Bereiche gehalten. Sie können bei der Entwicklung neuer Produkte und der Prozessoptimierung bestehender Angebote und Services helfen. In all diesen Fällen ist dann von einer Buyer bzw. User Persona die Rede.
Im Recruiting-Bereich mag die Erarbeitung von sogenannte Candidate Personas für viele Unternehmen auf den ersten Blick überflüssig erscheinen, denn nur jedes sechste Unternehmen arbeitet mit Candidate Personas im Recruiting.
Denn im Normalfall kennt man seine Bewerber·innen ja ungefähr. Aber wissen Sie auch, auf welchen Plattformen Ihre bevorzugte Zielgruppe beispielsweise auf Jobsuche ist? Oder welche Benefits Ihnen bei der Wahl des passenden Arbeitgebers wichtig sind? Denn nur wenn Sie diese und weitere Informationen kennen, können Sie Ihre Maßnahmen, Ihren Bewerbungsprozess und Ihre Candidate Journey auch so planen, dass Sie Ihre Zielgruppe dort abholen, wo diese sich befindet.
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Wie erstellen Sie Candidate Personas?
Candidate Personas helfen Ihnen also dabei, Ihren Recruiting-Erfolg nachhaltig zu verbessern. Doch wie kommt man eigentlich zur fertigen Candidate Persona? Wir zeigen Ihnen, wie auch Sie in nur wenigen Schritten fiktive Prototypen Ihrer idealen Bewerber·innen erstellen können. Von diesen werden Sie in zahlreichen Bereichen Ihres Unternehmens profitieren!
1. Daten erheben
Zunächst stellt sich die Frage, was Sie für eine gelungene Candidate Persona benötigen. Die Antwort ist Daten, Daten und noch mehr Daten! Diese bilden die Basis für alle weiteren Schritte und geben Ihnen Auskunft über demographische Merkmale, Eigenschaften und Präferenzen Ihrer Zielgruppe.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie diese Informationen erheben können. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen nur einige davon. Am besten ist es, auf mehrere Methoden zurückzugreifen und sowohl statistische Kennzahlen als auch ausformulierte bzw. verbale Rückmeldungen miteinzubeziehen.
Marktforschungs-Umfragen:
Allgemeine Marktforschungsumfragen geben Ihnen generelle Auskünfte über die Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen bestimmter Zielgruppen. Der Vorteil – sie sind oft kostenlos verfügbar und haben einen geringen Zeitaufwand.
Die Ergebnisse sind meist übersichtlich aufbereitet und analysiert. Entscheidender Nachteil bei dieser Form der Daten ist jedoch, dass die Ergebnisse nicht unbedingt auch auf Ihr Unternehmen bzw. Ihre Zielgruppe zutreffen müssen. Candidate Personas sollten daher nie ausschließlich auf diesen Umfragen aufgebaut sein.
KPIs:
Sogenannte KPIs, also Key-Performance Indicators kommen in vielen Bereichen eines Unternehmens zum Einsatz. Im Recruiting können Sie mithilfe dieser statistischen Kennzahlen beispielsweise die Performance Ihrer Inhalte und Profile messen. So kann sichergestellt werden, dass sie dieselben Plattformen wie Ihre Zielgruppe nutzen.
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Mitarbeiter·innen-Interviews:
Damit Sie mehr Informationen über Ihre Bewerber·innen erhalten, können Sie auch Ihr derzeitigen Mitarbeiter·innen interviewen. Befragen Sie sie, wie sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden sind, welche Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers für sie ausschlaggebend waren und wie sie den Bewerbungsprozess erlebt haben.
Eigene Umfragen / Fragebögen:
Eigene schriftliche Umfragen oder Fragebögen zu erstellen und diese an Bewerber·innen oder sonstige relevante Personen der Zielgruppe zu verschicken kostet zwar viel Zeit und Arbeit, lohnt sich jedoch in jedem Fall.
Denn dadurch können Sie systematisch genau jene Aspekte abfragen, die Sie am meisten interessieren. Lassen Sie Ihren Bewerber·innen einfach am Ende des Bewerbungsprozesses den Fragebogen zukommen und bitten Sie diese, ihn auszufüllen!
Feedback-Tools & Bewertungs-Plattformen:
Wer keine Zeit für eigene Fragebögen oder Interviews hat, kann auch von bereits vorhandenen Feedback-Tools oder Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu Gebrauch machen. Fragen Sie Ihre Bewerber·innen am besten im Anschluss an den Bewerbungsprozess nach Feedback und ziehen Sie dieses anschließend für Ihre Personas zurate.
2. Muster identifizieren
Im Anschluss an die Erhebung müssen die gewonnenen Daten nun analysiert und in Kontext zueinander gesetzt werden. So sind Sie perfekt aufbereitet, um bestimmte übergreifende Muster und Verhaltensweisen, die viele Personen der Zielgruppe aufweisen, zu identifizieren. Aber Achtung! Candidate Personas werden nicht auf der Basis von Durchschnittswerten erstellt.
Sollten Sie also beispielsweise viele Bewerber·innen in den Altersgruppe 20-25 und 40-45 haben, dann rechnen Sie sich kein Durchschnittsalter aller Personen aus. Erstellen Sie lieber zwei getrennte Candidate Personas. Jede steht dann für eine bestimmte Altersgruppe und deren spezielle Wünsche, Vorstellungen und Ziele. Diese weichen ja in Abhängigkeit vom Alter auch häufig voneinander ab und sollten daher berücksichtigt werden.
3. Candidate Personas erstellen
Sie haben Ihre Daten erhoben und analysiert? Prima! Dann sind Sie nun bereit, Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht zu geben. Um Ihre Candidate Personas greifbarer zu machen, bietet es sich an, alle Informationen in Form eines Steckbriefes aufzubereiten. Fügen Sie auch ein passendes Foto bei. Unser Beispiel zeigt, wie so eine fertige Persona danach aussehen könnte
4. Candidate Personas aktiv nutzen
Aus Ihren Daten sind nun fiktive Prototypen Ihrer Zielgruppe geworden. Wenn Ihre Candidate Personas jetzt aber in Ihrer Schreibtischschublade verstauben, werden Sie Ihnen nur wenig nutzen.
Sie verfassen ein neues Stelleninserat? Nehmen Sie Ihre Candidate Persona als Ausgangspunkt und überlegen Sie, auf welche Benefits Sie bei ihrem Job besonders Wert legt. Schreiben Sie diese anschließend ganz oben in Ihre Jobanzeige.
Sie planen eine tolle Social-Media-Kampagne über Ihr Unternehmen? Eruieren Sie, auf welchen Plattformen Ihre Zielgruppe unterwegs ist und fokussieren Sie diese bei Ihrer Kampagne.
Egal, ob bei der Auswahl der richtigen Maßnahmen, der Planung einer Candidate Journey oder der Veröffentlichung von Inhalten – Personas sind vielseitig einsetzbar. Die Zeit und Mühe, die Sie also in die Erstellung investieren, machen sich auf jeden Fall bezahlt, sobald Sie erste Erfolge sehen!
5. Candidate Personas regelmäßig anpassen
Genauso, wie sich Ihr Unternehmen weiterentwickelt, entwickelt sich aber auch Ihre bevorzugte Zielgruppe weiter. Nehmen Sie sich daher mindestens einmal jährlich die Zeit, Ihre Personas zu überprüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten bzw. zu ergänzen. Denn nur wenn Sie die richtige Zielgruppe repräsentieren, werden Sie mit Ihren Recruiting-Maßnahmen auch passende Bewerber·innen erreichen.
Fazit
Candidate Personas werden in nur wenigen Schritten erstellt, sind vielseitig einsetzbar und liefern Ihnen wichtige Informationen über Ihre ideale Zielgruppe. Trotzdem macht nur jedes sechste Unternehmen im Recruiting von diesem Instrument Gebrauch. Heben Sie sich also jetzt von der Masse an Unternehmen ab und werden Sie dank des Einsatzes von Candidate Personas in Ihrem Recruiting zum Top-Unternehmen für die passenden Bewerber·innen!

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