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Digitalisierung HR: 5 Irrtümer über ein Digitales Mindset von Kandidat·innen

Yee Wah Tsoi
4 min.

Für Unternehmen ist es relevanter denn je, Personal mit der richtigen Einstellung zur Digitalisierung zu finden, um mit den richtigen Mitarbeitenden die digitale Transformation voranzutreiben.

Leider aber herrschen dabei viele falsche Annahmen. In diesem Beitrag räumen wir mit fünf verbreiteten Irrtümern in Zusammenhang mit dem digitalen Mindset von Kandidat·innen auf.

Inhalt

Digitales Mindset Definition: Was ist überhaupt darunter zu verstehen?

Ein digitales Mindset weisen jene Menschen auf, die gewisse Verhaltensweisen und Einstellungen mitbringen, die es ihnen ermöglichen, durch die Digitalisierung entstehende Potenziale zu erkennen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Zudem zeichnet sich dieses Mindset durch eine große Offenheit für neue Tools und Technologien aus.

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Ein digitales Mindset gewinnt in einer Zeit, in der vielfältigste Geschäftsprozesse größtenteils digital ablaufen, zunehmend an Relevanz. Eine allgemeine Definition für ein digitales Mindset gibt es gleichzeitig aber nicht.

1) Ein Digitales Mindset kann man nicht erlernen

Das Wichtigste vorweg: Keine·r wird mit einem Digitalen Mindset geboren. Stattdessen bestimmen vor allem die eigene Neugier und Offenheit gegenüber digitalen Prozessen darüber, ob man dem Digitalen positiv gegenübersteht oder nicht. Und auf gar keinen Fall das Alter. Denn …

2) Millennials bringen das Digitale Mindset automatisch mit

Wer um die Jahrtausendwende geboren wurde, kennt keine Welt ohne Computer. Da könnte man doch annehmen, dass diese Bewerber·innen das Digitale Mindset in die Wiege gelegt bekommen haben, oder? Stimmt aber nicht! Denn nur, weil die Digital Natives Snapchat bedienen können, bringen sie noch lange nicht automatisch ein tiefes Verständnis für den Nutzen und die Auswirkungen digitaler Prozesse mit.

Für Unternehmen wird es immer wichtiger, dass Talente ein Digitales Mindset mitbringen

3) Wer HTML und Co beherrscht, hat ein Digitales Mindset

Viele Unternehmen fordern in Stellenanzeigen bis heute allgemein „Office-Kenntnisse“. Und erliegen damit einem folgenschweren Irrtum. Denn die Beherrschung „normaler“ moderner Skills bedeutet noch lange nicht, dass ein·e Bewerber·in auch ein Digitales Mindset hat.

Viel entscheidender als die Nutzung digitaler Technologien ist, dass der Bewerber oder die Bewerberin …

  • mit Spaß und Neugierde an neue Technologien geht
  • neue digitale Tools ausprobiert und nutzt
  • selbstständig neue digitale Ideen erarbeiten kann, die die Arbeitsabläufe im Unternehmen optimieren
  • bereit ist, sich laufend weiterzubilden und immer auf dem neuesten Stand sein möchte

4) Social Media Abstinenz ist ein Beweis für fehlendes Digitales Mindset

Nur, weil ein·e Bewerber·in einzelne soziale Medien nicht privat nutzt, bedeutet das noch lange nicht, dass er bzw. sie kein Digitales Mindset hat. Im Gegenteil: Viele junge Menschen setzen sich bewusst mit den Auswirkungen auseinander und so manche·r Informatiker·in macht beispielsweise aus Datenschutzgründen einen großen Bogen um Facebook. Deshalb gilt es immer zu schauen, welche Gründe ein·e Bewerber·in für eine Nutzung hat und inwiefern er sich damit auseinandergesetzt hat.

5) Wer zuvor kein Digitales Mindset in seiner Arbeit bewiesen hat, hat auch keines

Leider lehnen bis heute viele Unternehmen die kreativen und innovativen Ideen junger Mitarbeiter·innen ab. Denn die Voraussetzung dafür, dass Mitarbeiter·innen ein digitales Feuerwerk an den Tag legen, ist eine Unternehmenskultur, die Raum für dieses schafft.

Deshalb sagt die Aufgabenbeschreibung aus dem vorherigen Job auch nichts über das tatsächliche Digitale Mindset des Kandidaten oder der Kandidatin aus. Im Gegenteil: Vielleicht bewirbt er bzw. sie sich ja gerade ausgerechnet bei Ihnen, weil er seine bzw. sie ihre digitale Kreativität voll und ganz auszuleben möchte.

Übrigens: Damit Recruiter·innen den richtigen Kandidaten oder die richtige Kandidatin auswählen, ist es natürlich unabdingbar, dass sie selbst über ein Digitales Mindset verfügen. Nur so können Sie den Bewerber·innen im Gespräch auf Augenhöhe begegnen.

Digitalisierung HR

Dass Unternehmen heute mehr denn je Menschen brauchen, die ein digitales Mindset mitbringen, ist gemeinhin bekannt. Dass dabei jedoch häufig falsche Urteile gefällt werden, leider auch.

Im Recruiting gilt es deshalb, gut hinzusehen und die gängigsten Irrtümer im Hinterkopf zu behalten, um die Kandidat·innen auszuwählen, die tatsächlich über ein digitales Mindset verfügen.

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