Recruiting-Wissen

Recruiting der Zukunft: 5 Expert·innen-Impulse für fortschrittliche Personalgewinnung

Michael Rothschädl
7 min.

Waren auch Sie schon einmal in der Situation, in der sich für eine offene Stelle einfach keine passenden Bewerber·innen finden ließen? Und das, obwohl Sie ausreichend Budget für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen in die Hand genommen haben? Die gute Nachricht: Damit sind Sie nicht allein!

Die Gründe dafür sind vielfaltig: Einerseits führt der Fachkräftemangel natürlich dazu, dass immer öfter nicht ausreichend Talente für gewisse Positionen am Markt vorhanden sind. Andererseits haben sich aber auch die Erwartungen von Arbeitnehmer·innen an Arbeitgeber, an die Job-Suche und an den Bewerbungsprozess gedreht.

Unternehmen müssen hier ansetzen, um wirklich entschlossen auf ein Recruiting der Zukunft zu setzen, um sich nachhaltig richtig aufzustellen, um trotz schwieriger Arbeitsmarktlage erfolgreich die passenden Mitarbeitenden zu rekrutieren.

Wie könnte ein Recruiting der Zukunft aussehen? Expert·innen geben spannende Einblicke

In diesem Beitrag finden Sie 5 Impulse aus dem jüngsten kununu ZukunftsPanorama, in dem Expert·innen aufzeigen, was es in der Personalgewinnung braucht, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein.

Inhalt:

1) Mehr Freiheit den Personaler·innen

Es ist ein vielgebrauchter Satz, der sinnbildlich für einen fundamentalen Denkfehler mit Blick auf die Personalgewinnung steht: „Die Arbeitnehmer·innen sind zu fordernd.“ Ja, die Ansprüche von Kandidat·innen haben sich gedreht. Ja, sie sind in vielen Aspekten auch fordernder geworden. Aber: Die eigene Ohnmacht in dieser Hinsicht zu beklagen ist genau der falsche Ansatz.

„Talente erwarten, dass man sich um sie kümmert, dass man sie informiert, transparent und ehrlich mit ihnen umgeht“, sagt Kira Niklas vom onlyfy TalentService im kununu ZukunftsPanorama. Das alles sind Aspekte, die auch ohne großen Budget-Einsatz umsetzbar sind. Wenn Unternehmen denn den eigenen Personaler·innen den nötigen Freiraum bieten, um genau hier anzusetzen.

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„Es ist erstaunlich, was Unternehmen – auch mit wenig Budget – erreichen können“, unterstreicht Kira Niklas. Es geht schlichtweg darum, sich mit den Wünschen und den Bedürfnissen von Mitarbeitenden und Bewerbenden aktiv auseinanderzusetzen, nachzufragen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Hierfür braucht es Vertrauen und die Bereitschaft zur Veränderung.

2) Vorteil, Individualität

In dieselbe Kerbe schlägt auch Gazelle Vollhase, Recruiting & D&I Partnerin bei idealo. Die Expertin unterstreicht, dass Unternehmen heute und in Zukunft nicht daran vorbeikommen, ganz individuell auf die Ansprüche von Bewerbenden einzugehen. „One-size-fits-all“ wird hier zunehmend in den Hintergrund geraten.

Ein zentraler Aspekt in diesem Zusammenhang ist die zunehmende Flexibilisierung von Arbeit: „Arbeitsort, Arbeitszeit, klares Commitment zu intersektionaler D&I-Arbeit und neurodiverser Perspektiven – die Generation Z schlittert im TikTok-Swipe-Rhythmus mit neuen Maßstäben moderner Arbeitsplätze auf uns zu“, unterstreicht auch Gazelle Vollhase.

Viele Unternehmen setzen hier bereits an, bieten Führung in Teilzeit, etablieren flexible Remote-Work-Konzepte oder geben Mitarbeitenden die Möglichkeit, aus verschiedenen Benefits die für sie attraktivsten auszuwählen. Jedenfalls aber benötigt es hierfür einen Schulterschluss zwischen Recruiting, HR und Geschäftsleitung.

3) Die Zeit ist reif für den „No-Make-Up-Look”  

Es ist paradox. Unternehmen investieren in Employer Branding, also den Aufbau einer authentischen und vor allen Dingen unterscheidbaren sowie individuellen Arbeitgebermarke. Und verwenden dafür dann doch größtenteils austauschbare Floskeln.

„Seit Jahrzehnten bieten Arbeitgeber trotz des Differenzierungsversprechens von Employer Branding einen solchen austauschbaren Mix positiver Selbstzuschreibungen“, beklagt auch Dr. Manfred Böcker, Unternehmensinhaber von Employer Telling. Das entscheidende Problem: Dieser Mix kann so nicht mehr funktionieren.

Denn, wie Manfred Böcker betont: „Ein Blick auf kununu & Co genügt, um sie zu entlarven.“ Was im Umkehrschluss bedeutet: Unternehmen stehen mehr denn je in der Verantwortung, wirklich authentisches Employer Branding zu betreiben, das sich mit der Unternehmensrealität deckt. Oder, anders gesagt: Den „No-Make-Up-Look” zur Schau zu stellen.

In diesem Zusammenhang gewinnen sämtliche Touchpoints die gesamte Candidate Journey über an Relevanz – darunter auch kununu. Ein authentisches onlyfy Employer Branding Profil auf der größten Arbeitgeber-Bewertungsplattform und dem Job-Netzwerk XING bietet Unternehmen hier die Möglichkeit, sich authentisch und attraktiv zu präsentieren.

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 4) Recruiting der Zukunft: Ja zur Digitalisierung

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Unternehmen haben erkannt, dass die langfristige Wettbewerbsfähigkeit nur durch eine entschlossene Digitalisierung gegeben ist. Das gilt auch und insbesondere mit Blick auf das Recruiting der Zukunft.

Noch sind viele Unternehmen aber nicht am Ziel angekommen: Viele setzen auf Insellösungen in der Digitalisierung, andere stehen überhaupt noch ganz am Anfang. Sie eint der Wille, mit entschlossener Digitalisierung die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um einerseits schneller und zielgerichteter die richtigen Talente zu erreichen. Und andererseits die Möglichkeit zu haben, dennoch individuell auf die Bedürfnisse der Kandidat·innen einzugehen.

Genau hierbei kommen Unternehmen nicht an der Verwendung digitaler Lösungen vorbei. Es gehe darum, „Technologie bestmöglich einzusetzen, um schneller, qualitativ besser und individueller im Recruiting und im Themenfeld Retention zu punkten“, wie Gero Hesse, Geschäftsführer von Territoy Embrace, betont. Dies reicht vom smarten Bewerbermanagementsystem, wie dem onlyfy one Bewerbungsmanager, bis hin zur Active-Sourcing-Expert·innen-Lösung, wie dem onlyfy TalentManager.

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Wirklich fortschrittliche Unternehmen digitalisieren nicht nur die gesamte Candidate Journey, setzen auf eine gezielte Online-Mitarbeitersuche, sie setzen diesen Anspruch auch in der Employee Journey fort. So beginnt mit der Einstellung bereits das Retention Management – und die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Bindung steigt.

5) Attraktivierung der Ausbildung

Wie das Finden von Mitarbeitenden stellt auch die Suche nach Auszubildenden für viele Betriebe zunehmend eine Herausforderung dar. Nicht nur bleiben immer häufiger die so wichtigen Bewerbungen aus, auch die Quote an Ausbildungsabbrüchen stellt mit rund einem Viertel ein Problem für Betriebe dar.

Nicolai Schork, Gründer und Geschäftsführer vom simpleclub, plädiert deshalb für eine Aufwertung der Ausbildung vonseiten der Unternehmen: „Sie muss digitaler, individueller und attraktiver werden.“ Ein möglicher Schlüssel: digitale Lernplattformen.

Ein anderer: der Bewerbungsprozess. Denn wie bei allen genannten Punkten laufen hier häufig alle Fäden zusammen. Hier gilt es, die eigenen Stärken authentisch zu kommunizieren, individuell auf die Bedürfnisse des Gegenübers einzugehen und proaktiv und transparent aufzuzeigen, wie der Status der Bewerbung ist. Das gilt auch für Auszubildenden-Positionen.

Fazit – Recruiting der Zukunft

Die Einschätzungen der Expert·innen im kununu ZukunftsPanorama zeigen: Das Recruiting der Zukunft geht entschlossen voran, es schreckt nicht davor zurück, sich zu verändern. Vor allem die Orientierung an den individuellen Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen wird künftig an Relevanz gewinnen. Hier müssen Unternehmen entsprechenden Spielraum schaffen.

Zudem stellt ein ganzheitlicher Blick auf die Candidate Journey im Recruiting der Zukunft einen wesentlichen Aspekt dar: Unternehmen müssen verstehen, welche Berührungspunkte Kandidat·innen vor, während und nach der Bewerbung mit dem Arbeitgeber haben. Und sie müssen hier ein authentisches, realitätskonformes und glaubwürdiges Bild von sich selbst zeigen.

Ein wichtiger Mosaikstein in diesem Zusammenhang: eine attraktive Präsenz auf der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu. Plattformen wie diese, das zeigen Studien, werden nämlich von knapp 75 % der Kandidat·innen aufgesucht.¹ Umso wichtiger ist es, dass Sie auf diesem Kontaktpunkt überzeugen. Mit einem onlyfy Employer Branding Profil auf kununu & XING zum Beispiel.

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¹ Trendence Studie, 2022.