Führungskräfteentwicklung: Bereiche, Methoden und Maßnahmen

Führungskräfte nehmen in Unternehmen eine zentrale Rolle ein. Dementsprechend wichtig ist es, ausreichend qualifizierte Mitarbeitende für diese Positionen zur Verfügung zu haben. Ein Schlüssel in diesem Zusammenhang: die Führungskräfteentwicklung. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was darunter zu verstehen ist und welche Maßnahmen und Methoden verbreitet sind.

Wofür steht Führungskräfteentwicklung?

Führungskräfteentwicklung steht im Personalwesen für die aktive Förderung der Fähigkeiten und Kompetenzen von derzeitigen und zukünftigen Führungskräften. Generell zählt die Führungskräfteentwicklung zum Bereich der Personalentwicklung. Damit in einem Unternehmen genug Personen mit den richtigen Qualifikationen zur Abwicklung führungs-relevanter Aufgaben zur Verfügung stehen, gibt es zwei Möglichkeiten: externe Suche oder interne Umbesetzungen und Förderungen.

Mithilfe der Führungskräfteentwicklung können innerhalb des Unternehmens Mitarbeitende zu Führungskräften aus- bzw. weitergebildet werden. Das spart Ressourcen im Recruiting und ermöglicht es, Know-how, welches bereits im Unternehmen vorhanden ist, effizient zu nutzen. Die Führungskräfteentwicklung konzentriert sich meist auf die Entwicklung fachlicher und sozialer Fähigkeiten. Um die Vorgesetzten-Rolle bestmöglich ausführen zu können, werden spezielle Maßnahmen und Methoden eingesetzt, die langfristig zeigen, worauf es bei der Mitarbeiterführung wirklich ankommt.

Bereiche der Führungskräfteentwicklung

Die Führungskräfteentwicklung setzt an zahlreichen Problem- bzw. Themenbereichen an, mit denen Personen, die als Vorgesetzte fungieren, konfrontiert werden. Einige Bereiche sind beispielsweise:

  • Selbst-Management: Unabhängige Arbeitsweise, Motivation, Zielerarbeitung, Planung und Kontrolle
  • Kompetenz-Management: Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen
  • Kommunikations- und Informationsmanagement: Verbesserte Kommunikation und Information mit und in Teams, Entwicklung von Soft Skills
  • Change-Management: Organisation und Abwicklung von Veränderungsprozessen in Abteilungen oder im Unternehmen
  • Instrumente der Mitarbeiterführung: Organisation, Anwendung und Kontrolle der Mitarbeiter Führungsinstrumente (z. B. Personalgespräche und -Beurteilungen, Konfliktlösungsstrategien, Mentoring und Moderation, etc.
  • Entwicklung und Förderung allgemeiner Management-Kompetenzen: Führungskompetenz, Verantwortungsübernahme, Zeit-, Team- Projekt-, Verhaltensmanagement, etc.

All diese Themenbereiche der Führungskräfteentwicklung müssen im Sinne der Führungskultur eines Unternehmens entwickelt werden. Mitarbeiterführung bedeutet in jedem Unternehmen etwas Anderes. Je nach Hierarchiestruktur, Abteilungs- und Organisationsgliederung kommen unterschiedliche Führungsstile zum Einsatz. Die Führungskräfteentwicklung muss dies stets berücksichtigen und alle Maßnahmen und Methoden darauf abstimmen.

Methoden und Maßnahmen der Führungskräfteentwicklung

Führungskräfteentwicklung ist ein langfristiger Prozess. Gute Führungskräfte können sowohl intern als auch extern gefunden werden. Nicht alle Mitarbeitenden eignen sich als Führungskräfte, bzw. wollen in diese Rolle schlüpfen. Die Maßnahmen und Methoden der Führungskräfteentwicklung können nur dann im bestmöglichen Ausmaß greifen, wenn die involvierten Personen die notwendige Motivation und das Potential haben, um Ihre Kompetenzen in diese Richtung weiterzuentwickeln.

Mögliche Formen der Maßnahmen sind:

  • Projektaufgaben
  • Gruppenarbeiten
  • Seminare, Coachings und Workshops mit externen Berater
  • Mentoring-Programme
  • Abteilungsübergreifendes „Schnuppern“
  • Best-Practice-Analysen

Führungskompetenz im Fokus

Besonders wichtig ist die Fähigkeit, alle Aufgaben, die zur Leitung einer Organisation beitragen, erfolgreich zu managen. Zur Führungskompetenz gehören deshalb auch die Planung, Organisation, Kontrolle und eben die Führung selbst. Im Rahmen der Führungskräfteentwicklung werden jene Personen identifiziert und gefördert, die für diese Aufgaben besonders qualifiziert sind.

Ausschlaggebend sind hier vor allem auch die Charakteristika und die Persönlichkeit eines Menschen. Die Maßnahmen und Methoden der Führungskräfteentwicklung sind zwar grundsätzlich dazu geeignet, die Management-Kompetenz einer leitenden Person weiterzuentwickeln, müssen aber an einem gewissen Punkt ansetzen können.

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Ziele der Führungskräfteentwicklung

Grundsätzlich sind die Ziele eines Unternehmens, das Führungskräfteentwicklung betreibt, auf zwei Ebenen zu betrachten.

Inhaltliche Ziele

Um eine erfolgreiche und effektive Personalführung ausüben zu können, müssen Führungskräfte über bestimmte Kompetenzen verfügen. Inhaltliches Ziel der Führungskräfteentwicklung ist es daher, die nachfolgenden Kompetenzfelder zu vermitteln. Natürlich hängt die Wichtigkeit der einzelnen Kompetenzen von dem jeweiligen Tätigkeitsbereich der Führungskraft ab.

  • Zeitmanagement: Als Führungsperson gilt es, durch eine gute Zeiteinteilung, Prioritäten-Setzung und Delegation von Aufgaben, die Unternehmensziele gemeinsam mit dem Team zu erreichen.
  • Durchsetzungsvermögen: Als Führungskraft ist es wichtig, die eigene Meinung in Ausschüssen und strategischen Meetings argumentativ und sachlich präsentieren und verteidigen zu können.
  • Problemlösungs- und Konflikt-Kompetenz: Eine Führungsperson muss auftretende Probleme und zwischenmenschliche Konflikte erkennen und eine Lösung bewirken können.

Unternehmensstrategische Ziele

  • Bindung von qualifizierten Mitarbeitern: Die Chance, innerhalb des Unternehmens zu einer Führungskraft aufzusteigen, ist für viele Mitarbeitende ein großer Anreiz, in einem Unternehmen „alt“ zu werden und die unternehmensinterne Karriereleiter hinaufzusteigen. Gerade für junge Menschen, die einmal Führungskraft werden wollen, ist eine solche Perspektive ein großer Motivationsfaktor.
  • Talent-Pool für Führungskräfte: Die Bildung eines Pools für Nachwuchsführungskräfte ist nicht nur für die Motivation der Mitarbeitenden wichtig, sondern auch, um wichtige Führungspositionen innerhalb des Unternehmens schnell neu- und umbesetzen zu können.