Performance Recruiting: Definition, Vorteile und Funktionsweise

In Zeiten, in denen herkömmliche Methoden im Recruiting immer häufiger an ihre Grenzen stoßen, sind es neue Zugänge in der Personalbeschaffung, die an Popularität gewinnen. Einer der prominentesten: Performance Recruiting.

In diesem Eintrag erfahren Sie alles zum Thema Performance Recruiting, erhalten Beispiele, wie Sie es in der Praxis umsetzen können, und welche Vorteile dieser Ansatz mit sich bringt.

Inhalt:

Definition: Was ist Performance Recruiting?

Performance Recruiting beschreibt die Verwendung von Methoden aus dem Performance Marketing in der Personalbeschaffung. Dabei werden zielgenaue Anzeigen-Kampagnen primär über die sozialen Medien ausgespielt, um geeignete Kandidat·innen für offene Stellen zu erreichen.

Durch die Targeting-Möglichkeiten digitaler Plattformen können Sie mit Performance Recruiting gezielt passende Talente für Ihre Vakanzen ansprechen. In Tradition des Performance Marketings stehen bei diesem Ansatz Automatisierung und Datenorientierung im Zentrum.

Welche Vorteile bietet Performance Recruiting?

Performance Recruiting ermöglicht Ihnen die zielgerichtete Ansprache von geeigneten Kandidat·innen über treffsichere Online-Kampagnen. Zudem sprechen Sie auch jene Talente an, die sich nicht gerade aktiv über Plattformen nach offenen Stellen erkundigen.

Darüber hinaus erreichen Sie mit diesem Ansatz auch Zielgruppen, die nicht mehr auf klassischen Job-Plattformen unterwegs sind – junge Talente aus der Gen Z etwa sind am besten über die sozialen Medien zu erreichen.

Neben der Bewerbung Ihrer offenen Stellen steigern Sie mithilfe von Performance Recruiting außerdem die Reichweite Ihrer Arbeitgebermarke, da eine Vielzahl an Talenten mit Ihrer Employer Brand in Kontakt kommt.

Wie funktioniert Performance Recruiting?

Performance Recruiting bedient sich also den Methoden des Performance Marketings. Dementsprechend muss zunächst eine Zielgruppe über die Ad-Manager der wichtigsten Anbieter definiert werden. Dabei können Sie auf eine Vielzahl an Parametern zurückgreifen, wie etwa demographische und geographische Daten, aber auch Insights zu Interessen.

In diesem Schritt ist es außerdem wichtig, dass Sie festlegen, auf welchen Plattformen Sie mit Ihren Stellenausschreibungen präsent sein möchten. Die Kanal-Auswahl sollte sich dabei stets an der Zielgruppe orientieren, um tatsächlich auf den richtigen Plattformen präsent zu sein und Ihr Budget effizient einzusetzen.

Im zweiten Schritt geht es darum, die notwendigen Inhalte zu produzieren, die Sie für Ihre Werbeausspielungen auf den Plattformen benutzen. Diese reichen von Bild-Text-Grafiken, die die Stellenanzeigen symbolisieren, bis zu aufmerksamkeitsstarken Videos, um das Interesse der Zielgruppe zu binden.

Pro Tipp

Wichtig ist es hierbei, dass Sie sich der psychologischen Komponente bewusst sind: Ihr Ziel ist es, Nutzer·innen dazu zu bringen, auf Ihre Anzeige zu klicken und sich bestenfalls bei Ihnen zu bewerben. Dementsprechend sollten Sie sich hier auf Motivatoren fokussieren, die für die konkrete Zielgruppe bei der Job-Wahl im Zentrum stehen könnten.

Jedenfalls aber sollten Sie sich in Ihren Überschriften bei den Stellenanzeigen von den generischen „Wir suchen dich“-Formulierungen abwenden. Stechen Sie mit Ihren Anzeigen aus der Masse heraus, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer·innen auch wirklich klicken.

Haben Sie Talente davon überzeugt, auf Ihre Anzeigen zu klicken, so greift ein weiterer Grundsatz aus dem Performance Marketing: Sie benötigen eine ansprechende Landingpage. Eine Landingpage meint dabei die Website, auf die Nutzer·innen durch den Link-Klick gelangen.

In der Regel handelt es sich bei Stellenausschreibungskampagnen um ein Bewerbungsformular – aber auch sogenannte Flow-Tools kommen immer häufiger zum Einsatz, wie das Beispiel des CV-losen Bewerbungsprozesses der New Work SE zeigt.

Jedenfalls aber sollten Sie hier eine bequeme, mobiloptimierte Möglichkeit zur Bewerbung bieten. Je schneller Interessent·innen Ihre Bewerbung absenden können, desto mehr Talente werden das Bewerbungsformular auch tatsächlich abschließen. Überlegen Sie also zweimal, welche Datei-Uploads Sie tatsächlich benötigen.

Zum Performance Recruiting zählt schließlich auch, dass Sie stets überwachen, wie sich die wichtigsten Kennzahlen Ihrer Kampagne entwickeln – wie viel kostet Sie ein Klick auf Ihren Link? Wie viele Bewerbungen erhalten Sie mit welchem Budgeteinsatz?

In der Regel hat es sich dabei etabliert, gleichzeitig verschiedene Motive zu testen, um jene Anzeige herauszufiltern, die bei der Zielgruppe am besten ankommt und die besten Ergebnisse liefert.

KPIs und Kennzahlen im Performance Recruiting

Da es sich bei Performance Recruiting um einen besonders datengetriebenen Zugang zur Personalbeschaffung handelt, spielen KPIs eine entscheidende Rolle. Diese Kennzahlen sollten Sie im Performance Recruiting deshalb stets im Blick haben:

  • Impressionen: Wie oft wurde Ihre Anzeige ausgespielt – also auf den Screens von Nutzer·innen angezeigt?
  • Reichweite: Wie viele verschiedene Nutzer·innen haben Ihre Anzeige gesehen? (Diese Zahl kann dementsprechend deutlich kleiner sein als die Impressions.)
  • Clicks: Wie viele Menschen haben auf Ihre Anzeigen geklickt?
  • Klick-through-Rate: Wie viele Menschen müssen Sie für einen Klick erreichen? Sie dividieren dementsprechend die Impressionen durch die Klicks und erhalten so die Klick-through-Rate.
  • Cost-per-Click: Wie viel zahlen Sie für einen Klick auf Ihre Anzeige? Dies wird normalerweise in allen gängigen Anzeigen-Managern ausgewiesen.
  • Cost-per-Application: Wie viel kostet Ihnen eine Bewerbung durch Ihre Performance-Recruiting-Kampagne? Hier dividieren Sie die Anzeigen- und Erstellungskosten durch die Gesamtanzahl der Bewerbungen.

Performance Recruiting Beispiele

Beispiele für Performance Recruiting orientieren sich also stets an oben genanntem Prozess. Im Folgenden erklären wir Ihnen beispielhaft für die Stelle eine·r Online-Marketing-Manager·in, wie Sie Performance Recruiting in der Praxis umsetzen könnten:

  • Definieren der Zielgruppe: Schränken Sie ein, in welchem Umkreis Sie nach Talenten suchen, wie alt die Zielgruppe sein sollte (Hier lassen sich etwa Schüler·innen und Studierende aufgrund Ihres Alters ausgrenzen) und welche Interessen diese mitbringen sollte.
  • Legen Sie fest, auf welchen Plattformen Sie aktiv sein möchten: Für das konkrete Beispiel könnte es sich beispielsweise lohnen, auf Facebook, Instagram, XING und LinkedIn mit Ihren Anzeigen präsent zu sein.
  • Erstellen Sie Ihre Werbeanzeigen: Gehen Sie in die Kreation und erstellen Sie zwei verschiedene Grafiken mit unterschiedlichen Überschriften und Bildern sowie ein kurzes Video, die Sie für die Ausspielung auf oben genannten Plattformen verwenden können.
  • Passen Sie Ihre Landingpage an: Erstellen Sie für diese Performance-Recruiting-Kampagne ein eigenes Bewerbungsformular, das besonders schnell und mobiloptimiert bearbeitet werden kann. So stellen Sie sicher, dass niemand nach dem Klicken auf Ihren Link noch abspringt.
  • Laufende Kontrolle und Optimierung: Haben Sie die wichtigsten KPIs in den Kampagnen-Managern der verschiedenen Plattformen stets im Blick, um Ihre Werbeanzeigen bei Bedarf zu optimieren. Sehen Sie etwa, dass ein Motiv wesentlich besser performt, sollten Sie mehr Budget in die Ausspielung von diesem investieren.
Im Performance Recruiting folgen Sie grundsätzlich fünf Schritten

Kosten von Performance Recruiting

Die Kosten für Performance Recruiting lassen sich nicht pauschalisieren. Wenn Sie beispielsweise bereits auf Templates für Ihre Werbeanzeigen zurückgreifen können, sparen Sie sich nahezu die gesamten Erstellungskosten Ihrer Inhalte.

Zudem hängt der Budgeteinsatz auf den sozialen Medien von der Komplexität Ihrer Vakanz ab. Wenn Sie eine sehr spezielle Rolle besetzen müssen, sind die Kosten für Ihre Performance-Recruiting-Maßnahmen grundsätzlich höher.

In der Regel sollten Sie aber jedenfalls einen niedrigen vierstelligen Betrag für Ihre Performance-Recruiting-Kampagnen investieren.

Performance Recruiting vs. klassische Stellenanzeige – Für wen lohnt sich Performance Recruiting wirklich?

Performance Recruiting lässt sich im Allgemeinen insofern von klassischen Stellenanzeigen unterscheiden, als dass Sie über diesen Ansatz auch nicht-aktiv Job-Suchende erreichen bzw. auch jene Talente ansprechen, die nicht auf den gängigen Job-Portalen unterwegs sind.

Durch die aktivere Suche mithilfe von Performance Recruiting können zudem in der Regel kürzere Besetzungszeiten und eine höhere Qualität an Bewerbungen erzielt werden als über die alleinige Suche auf Job-Plattformen.

Zudem setzen Sie im Performance Recruiting im Vergleich zur alleinigen Platzierung Ihrer Anzeige auf einer Job-Plattform nicht nur auf ein Pferd. Vielmehr haben Sie über die verschiedenen Kanäle eine höhere Chance, Ihr Wunsch-Talent zu erreichen.

Mittlerweile bieten etwa die onlyfy one Stellenanzeigen eine Kombination aus klassischen Stellenanzeigen und Performance Recruiting. Über Programmatic Advertising werden Ihre Anzeigen dabei automatisch und datengestützt auf weiteren relevanten Job- und Social-Media-Plattformen ausgespielt, um auch über XING hinaus passende Talente zu erreichen.

Zudem haben Sie die Möglichkeit, bequem mit nur wenigen Klicks weitere Performance in Form von Social-Recruiting-Kampagnen hinzuzubuchen.

Sollten Sie Performance Recruiting ohne Partner·in selbst abwickeln möchten, so müssen Sie zudem entsprechende Ressourcen einplanen. Das Aufsetzen, Monitoren und Optimieren der Kampagnen sowie die Erstellung der Inhalte können in der Praxis durchaus zeitintensiv sein. Dies sollten Sie in Ihrer Entscheidungsfindung jedenfalls beachten.

Zudem erfordert der versierte Umgang mit den diversen Ad-Manager von Facebook & Co durchaus Erfahrung und Know-how, das Sie in Ihren Recruiting-Teams oftmals erst aufbauen müssen.

Performance-Recruiting – Fazit

Performance Recruiting verspricht also einige Vorteile gegenüber klassischen Methoden im Recruiting. Durch den Fokus auf soziale Medien können neue Zielgruppen erschlossen und ansprechende Talente zielgerichtet erreicht werden.

Stellenanzeigen-Anbieter wie onlyfy by XING setzen deshalb bereits heute auf eine smarte Kombination auf klassischen Stellenanzeigen und deren zielgerichteter Ausspielung auf weiteren Kanälen – ganz im Sinne des Performance Recruitings!