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Hybrid-Work: 6 Tipps, wie Sie die Motivation Ihrer Mitarbeitenden im Home-Office erhalten

Yee Wah Tsoi
5 min.
Hybrid-Work: Eine Frau sitzt vor ihrem Tablett. Die Mitarbeitermotivation ist bei ihr sehr hoch - auch dank starkem Employer Branding Ihres Arbeitgebers.

Wie kann Führung gelingen, wenn ein Teil des Teams vor Ort ist und ein anderes nur digital im Home-Office erreichbar ist? In vielen Firmen stehen Führungskräfte aktuell vor genau dieser Herausforderung von Hybrid-Work: ein Team oder gar eine komplette Firma aus der Distanz zu führen. Wir zeigen, wie das gut gelingt und geben Beispiele, wo neues Arbeiten schon lange an der Tagesordnung ist.

1. Geben Sie bei Hybrid-Work klare Ziele mit Deadlines vor

Klar definierte Arbeitsschritte und ein engmaschiges Netz aus Deadlines sind das A und O. Nur wenn jeder weiß, welche Aufgabe er oder sie bis wann erledigen muss, hat Prokrastination keine Chance – die andere Seite der Medaille ist, dass die Versuchung steigt, die Aufgabenlast für die „Homeofficer“ zu steigern. Wichtig dabei ist aber natürlich, dass Sie Ihre Mitarbeiter·innen nicht überfordern, sondern stetiges Feedback einholen, ob die Aufgaben in dem Zeitraum überhaupt machbar sind.

2.Entwickeln Sie ein Gefühl für die Belange Ihrer Mitarbeiter·innen im Hybrid-Office

Wenn alle zusammen in einem Büro oder auf einer Etage arbeiten, dann fällt es Führungskräften leicht, die Herausforderungen und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter·innen mitzubekommen. Ein kurzes Gespräch auf dem Flur oder in der Teeküche ist dafür Gold wert. Umso wichtiger ist es, dass Sie dieses enge Band auch im Homeoffice bzw. bei Hybrid-Work nicht verlieren.

Erkundigen Sie sich regelmäßig in Vier-Augen-Gesprächen, was Ihre Mitarbeiter·innen beschäftigt, wie Sie mit der ungewohnten Arbeitssituation zurechtkommen und interessieren Sie sich für deren Wohlergehen. Mitarbeiter·innen, die fühlen, dass Sie gehört und verstanden werden, arbeiten deutlich motivierter.

3. Etablieren Sie mindestens wöchentliche Reflexions-Calls

Was läuft gut bei Hybrid-Work und an welchen Stellen sollte besser nachgebessert werden? Gehen Sie mit Ihren Mitarbeiter·innen weiterhin ins konstruktive Gespräch und finden Sie heraus, wo es hakt. Schaffen Sie Vertrauen, indem auch Sie darüber informieren, welche wichtigen Entscheidungen die Führungsebene aktuell trifft und vor welchen Herausforderungen Sie stehen. Und: Räumen Sie auch hier Zeit ein, um über Privates zu sprechen. Schließlich fällt ja schon die gemeinsame Kaffeepause weg.

Jonas Spengler, Geschäftsführer bei komoot, kennt bereits seit einigen Jahren die Herausforderung, ein Team zu leiten, das an vielen verschiedenen Orten arbeitet. Damit sich trotzdem alle als Einheit verstehen, treffen sich die Mitarbeitenden dreimal im Jahr für gemeinsame Workshops und Freizeitaktivitäten an einem Ort. Und um im Arbeitsalltag in puncto Erreichbarkeit eine gewisse Verlässlichkeit herzustellen, hat das Unternehmen eine Kernarbeitszeit implementiert, die sich an der Zeitzone von Berlin orientiert. Zwischen 10 und 15 Uhr muss jede·r Mitarbeitende innerhalb von 10 Minuten erreichbar sein, damit schnelle Interaktion möglich ist.

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4. Verabreden Sie sich regelmäßig zu Videochats

Studien haben ergeben, dass wir die Kleidung, die wir sonst in der Freizeit tragen, eben auch damit verbinden, nicht zu arbeiten. Deshalb kann es sehr hilfreich sein, auch trotz Hybrid-Work genau in dem Outfit zu arbeiten, in dem die Mitarbeiter·innen auch ins Büro kommen würden. Wer regelmäßig Videochats vereinbart, unterstützt seine Mitarbeiter·innen dabei – und verhilft ihnen damit zu mehr Wohlbefinden und einer stärkeren Arbeitsmotivation.

Bei der Otto Group hat man auch im Hinblick auf die Zukunft alle Konferenzräume mit speziellen 360-Grad-Kameras ausgestattet, die den gesamten Raum und alle Teilnehmer gleichermaßen erfassen und über herkömmliche Video-Meeting-Systeme an die remote arbeitenden Kolleg·innen übertragen. Für Tobias Krüger, Division Manager Kulturwandel 4.0 bei der Otto Group, sind solche Tools im Hinblick auf hybride Arbeitsformen wichtig, um eine gemeinsame Atmosphäre im Team herzustellen – auch bei einem hauptsächlich digitalen Meeting.

5. Vergessen Sie das Lob nicht

Sicherlich ist auch für Sie die Situation nach wie vor ungewohnt, trotzdem ist es wichtig, dass Sie sich auch bei Hybrid-Work weiterhin regelmäßig bei Ihren Mitarbeiter·innen dafür bedanken, dass jetzt alle gemeinsam für den Erfolg der Firma einstehen. Verdeutlichen Sie immer wieder, wie wichtig jeder Einzelne gerade jetzt für das Unternehmen ist.

6. Fördern Sie den Zusammenhalt im Team

Wie wäre es, wenn Sie sich alle nach Feierabend auf ein Bierchen vor dem Bildschirm treffen? Oder einmal in der Woche gemeinsam kochen – jeder bei sich zuhause, aber über das Videochatprogramm verbunden? Auch eine gemeinsame Yoga-Session kann für Bewegung und einen freien Kopf sorgen. Und danach gehen alle noch motivierter zurück an die Arbeit.

Auch bei XING legt man viel Wert auf soziale Events, die die Mitarbeitende auch im digitalen Raum zusammenbringen sollen. Xenia Meuser von der New Work SE berichtet vom Couch-Festival, das das Unternehmen zu Weihnachten mit 1.700 Mitarbeiter·innen veranstaltet habe. „Alle hatten vorab ein Päckchen bekommen, saßen zuhause mit ihren Familien und haben Schokolade gegessen und Tee getrunken und die Kinder haben getanzt.“ Auf diese Weise mache XING Unternehmenskultur auch remote und im digitalen Format erlebbar.

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