Active Sourcing: Warum die Direktansprache jetzt noch wichtiger ist

Yee Wah Tsoi
4 min.

Wer potenzielle Bewerber·innen direkt kontaktiert und für das eigene Unternehmen begeistert, hat große Chancen, hochqualifizierte Fachkräfte von der Konkurrenz abzuwerben. Wir erklären, warum jetzt die beste Zeit für Active Sourcing ist und wie Sie am besten vorgehen.

Die perfekte Direktansprache!

In unserem Whitepaper haben wir praxiserprobte Beispiele für eine erfolgreiche Erstansprache im Active Sourcing zusammengetragen!

Viele Kandidat·innen sind inzwischen besonders gut erreichbar

Viele Menschen arbeiten mittlerweile einen oder mehrere Tage in der Woche im Home-Office. Für Sie als Recruiter·in bietet das die ideale Gelegenheit, um via Active Sourcing mit geeigneten Fachkräften ins Gespräch zu treten – entweder über Social Media, wie etwa XING, oder direkt am Telefon. Die Gefahr, abgewimmelt zu werden, ist deutlich geringer, als wenn die Mitarbeiter·innen im Büro sitzen. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen.

Eine Frau im blauen Shirt sitzt mit Laptop im Büro und betreibt Active Sourcing.
Erreichen Sie auch latent Job-Suchende mithilfe von Direktansprache

Keine Antwort? Senden Sie einen freundlichen Reminder

Wir alle kennen das: Jeden Tag bricht eine Welle an Nachrichten auf allen Kanälen über uns herein. Da geht es fix, dass eine E-Mail durchrutscht – gerade, wenn wir sie nebenbei auf dem Handy lesen. Vielleicht hat der·die Empfänger·in sich sogar vorgenommen, zu antworten und es dann wieder vergessen.

Anstatt immer wieder neue potenzielle Kandidat·innen im Active Sourcing anzuschreiben, ist es deshalb sinnvoll, wenn Sie sich freundlich in Erinnerung rufen. Schreiben Sie dafür eine neue Betreffzeile und variieren Sie die Nachricht. Schließlich wollen Sie den Kandidat·innen ein Gefühl der Wertschätzung vermitteln – das funktioniert mit Copy-and-paste nicht.

Jede Nachricht ist auch ein Experiment, um herauszufinden, worauf die potenziellen Bewerbenden darauf anspringen. Lassen Sie diese Möglichkeit nicht einfach verstreichen und probieren Sie aus, was geht – mit einer anderen Schlussformel und einem neuen Call-to-Action. Haben Sie beispielsweise beim letzten Mal um ein Treffen gebeten, versuchen Sie es nun mit einem Rückruf.

Bleiben Sie hartnäckig!

Gerade High-Potentials bekommen täglich eine Vielzahl an Nachrichten. Setzen Sie die Kandidat·innen daher auf keinen Fall unter Druck, in dem Sie gleich am Folgetag eine neue E-Mail versenden. Das ist nicht hartnäckig, sondern wirkt schnell verzweifelt.

Eine Woche sollte mindestens vergehen, bis Sie erneut Kontakt aufnehmen. Beweisen Sie, dass Sie es wirklich ernst meinen, indem Sie sich durch eine oder sogar mehrere unbeantwortete Nachrichten nicht abwimmeln lassen. Zeigen Sie, dass Sie echtes Interesse an dieser Person haben.

Ein gemeinsames Thema ist schnell gefunden

Haben Sie die Kandidat·innen erreicht, fallen Sie besser nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern starten Sie mit ein bisschen Smalltalk. Zeigen Sie Empathie und fragen Sie zum Beispiel, wie sich die Arbeit im Homeoffice gestaltet.

Ideal ist, wenn Sie hier bereits mit viel Geschick herausfinden können, ob es – zum Beispiel in der Corona-Krise – Reibungspunkte mit dem aktuellen Arbeitgeber gegeben hat, denn dann ist die beste Grundlage für Ihre Abwerbung bereits geschaffen.

Sie haben die Chance, Ihr Unternehmen zu vermarkten

Gerade in Zeiten, in denen manch ein·e Mitarbeiter·in besonders unzufrieden mit dem eigenen Unternehmen war oder ist, können Sie mit Ihrem Unternehmen glänzen. Punkten Sie, indem Sie davon berichten, wie vorbildlich die Firma mit der Krise umgegangen ist. Aber Achtung: Natürlich müssen Ihre Erzählungen der Wahrheit entsprechen.

Der Worst Case? Sie füllen Ihren Talentpool!

Und wissen Sie, was das Schlimmste ist, das Ihnen jetzt passieren kann? Dass sich der Kandidat oder die Kandidatin nicht direkt von Ihnen überzeugen lässt. Lassen Sie ihm Zeit, denn Active Sourcing erfordert immer auch ein bisschen Geduld. Geben Sie auf jeden Fall nicht auf, sondern fragen Sie, ob Sie den potenziellen Bewerber oder die potenzielle Bewerberin in Ihren Talent-Pool aufnehmen dürfen. Das ist eine Win-win-Situation für beide Seiten.

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