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KI im Recruiting: Wie onlyfy mit AI und Big Data das Perfect Match findet

Michael Rothschädl
7 min.

Künstliche Intelligenz (KI) ist beileibe kein neues Phänomen. Und doch wirkte die Veröffentlichung von ChatGPT – und die verblüffenden Möglichkeiten des AI-Chatbots – wie ein Brennglas für die Anwendung künstlicher Intelligenz in vielfältigen Branchen. Und damit auch im Recruiting.

KI im Recruiting verspricht so einiges. Die Personalbeschaffung soll dadurch einfacher, schneller und zielgenauer werden. Der Einsatz künstlicher Intelligenz soll genau das ermöglichen, wonach Recruiter·innen sich so sehr sehnen: den Weg zum perfekten Match nicht nur zu beschleunigen, sondern auch bequemer und intuitiver zu gestalten.  

Inhalt

Es Recruiter·innen zu ermöglichen, schnell und einfach das perfekte Talent für Ihre Positionen zu finden, das hat sich auch onlyfy auf die Fahnen geschrieben. Und auch onlyfy setzt dabei in vielfältiger Weise auf intelligente, lernfähige Modelle, um Talente und Unternehmen möglichst treffsicher zusammenzubringen. Wir haben bei Andrew Mairon, Director für das Produktportfolio bei onlyfy, nachgefragt, wie genau AI und Big Data Recruiter·innen ihre tägliche Praxis erleichtern.  

KI-gestützte Empfehlungen

„Für unsere Kund·innen beginnt die Unterstützung durch unsere KI-Systeme bereits bei der Veröffentlichung einer Stellenanzeige“, erklärt Andrew. „Mithilfe einer Empfehlungsfunktion schlagen wir Recruiter·innen ganz konkrete Skills vor, die zu einem gewissen Job-Titel passen. Oder vice versa. Alles basierend auf dem enormen Datenschatz, auf den wir mit dem XING Netzwerk und Stellenmarkt zugreifen können.“

Stichwort Daten: Diese sind der Grundpfeiler, um wirklich treffsichere AI-Anwendungen überhaupt erst entwickeln zu können. Es braucht eine breite, zuverlässige Basis an Daten, auf die Modelle zugreifen können, um präzise Vorschläge für konkrete Problemstellungen zu liefern. Und es braucht immer neue Daten, damit sich diese Modelle kontinuierlich weiterentwickeln können.

KI im Recruiting: Einschätzungen zur Wechselbereitschaft 

Deutlich wird die Relevanz zuverlässiger Daten etwa bei Ermittlung der Wechselbereitschaft. Diese signalisiert Recruiter·innen im onlyfy TalentManager by XING, wann ein Talent aus dem Netzwerk besonders offen für eine Direktansprache im Active Sourcing sein könnte.

Was taugt die Verwendung von ChatGPT im Active Sourcing?

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„Hier spielen eine Vielzahl an Faktoren eine Rolle, die wir für die Ermittlung der Wechselbereitschaft in Betracht ziehen. Hat ein Talent kürzlich den Job-Titel oder die Skills im persönlichen Profil aktualisiert, ist das ein guter Indikator für ein höheres Interesse, sich beruflich neu zu orientieren. Oder aber das Profil hat in der Vergangenheit stets auf Recruiter·innen-Anfragen geantwortet – dann ist das auch in der Zukunft wahrscheinlich.“

KI im Recruiting: Der TalentManager unterstützt Sie mit smarten Vorhersagen zur Wechsel-Bereitschaft

Auf Basis dieser Faktoren modelliert die künstliche Intelligenz dann vollkommen automatisch eine Einstufung der Wechselbereitschaft. Zudem nimmt das Modell Einfluss auf das Ranking der Suchergebnisse, die Recruiter·innen für ein konkretes Stellengesuch ausgespielt bekommen.

„Als Recruiting-Profi verwendet man dementsprechend eher seine Zeit auf Talente, die auch offen für ein Job-Angebot sein könnten. Das macht das Leben natürlich leichter. Wir verbessern damit aber auch den Markt als solches, weil auch Talente eher dann Nachrichten erhalten, wenn diese auch wirklich interessant für sie sind. Gleichzeitig stellt die Wechselwilligkeit aber natürlich nur einen Faktor von vielen dar.“

„Besonders interessant ist dabei, dass es sich hierbei um kein statisches Modell handelt. Ganz im Gegenteil“, betont Andrew. „Je nach konkretem Job gibt es unterschiedliche Indikatoren, die eine hohe Wechselbereitschaft signalisieren. Unser Modell gewichtet die diversen Variablen dynamisch und liefert so passend für die jeweilige Vakanz möglichst treffsichere Ergebnisse.“

Das Finden vom Perfect Match

Ähnliche Methoden kommen auch in den vor wenigen Monaten veröffentlichten Kandidat·innen-Empfehlungen in den onlyfy one Stellenanzeigen und dem onlyfy one Bewerbungsmanager zum Einsatz. „Unser Ziel ist es, die Vernetzung von Recruiter·innen mit passenden Talenten zu revolutionieren“, betont Andrew. „Dafür nutzen wir allen voran unsere AI-gestützte Talent Acquisition Platform mit smarter Matching-Technologie.“

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In der Praxis gestaltet sich das folgendermaßen: Ein·e Recruiter·in erstellt eine neue Vakanz im onlyfy one Bewerbungsmanager. Bereits nach Erstellung des Jobs liefert das System eine Rangliste mit passenden Talenten aus dem größten Talent-Pool in D-A-CH mit über 21 Mio. Kandidat·innen.

Diese werden nach Passgenauigkeit auf die vorliegende Vakanz geordnet. Recruiter·innen bekommen dabei die wichtigsten Informationen zum Talent übersichtlich auf einen Blick dargestellt. HR-Profis haben dann die Möglichkeit, eine gewisse Anzahl an Talenten auf Knopfdruck per Nachricht zur Bewerbung einzuladen.

„Auch, wenn aktuell ChatGPT in aller Munde ist, state-of-the-art NLP-Modelle können noch viel mehr: Eine einzigartige Kombination aus tiefem Verständnis, was Recruiter·innen für die offene Position wirklich suchen, gepaart mit semantischem Verständnis, für welche Kandidat·innen dieser Job der Traumjob sein könnte. Und wenn wir einen solchen Match tatsächlich nur für wirklich wechselwillige Kandidat·innen herstellen, dann sind wir wirklich nahe dran am vielzitierten Perfect Match.“

KI im Recruiting: Kontinuierlich besser

Im Hintergrund ist dafür ein komplexes, lernfähiges Modell verantwortlich, das eine Vielzahl an Variablen, die bei der Erstellung der Vakanz eingegeben werden, mit den entsprechenden Profilen abgleicht. In Echtzeit versteht sich.

Und das Beste? „KI-Modelle wie diese werden laufend besser. Auf Basis des Antwortverhaltens der Talente etwa: Registriert das Modell, dass ein·e Kandidat·in häufig auf Einladungen reagiert, wird diese·r für kommende Empfehlungen höher eingestuft“, erklärt Andrew.

Sprachkompetenz der AI

Zurück zu ChatGPT. Und dabei konkret zu jener Funktion, die den Hype rund um die AI-Anwendung erst ausgelöst hat. Die Rede ist von Natural Language Processing (NLP). Also der Fähigkeit des Chatbots, Unterhaltungen mit Menschen zu führen, die sich außerordentlich menschlich und natürlich anfühlen.

Eine zwar künstlich generierte, aber dennoch möglichst natürliche Sprache kommt auch bei den Smart Templates im onlyfy TalentManager zum Einsatz. Diese hilft Recruiter·innen dabei, auf Basis praxiserprobter Formulierungen möglichst treffsichere Direktansprachen zu formulieren.

Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um starre Templates. Ganz im Gegenteil: „Unser Smart Messaging entwickelt sich kontinuierlich weiter auf Basis der Tonalität, die Recruiter·innen in ihren Ansprachen verwenden. Damit entstehen Nachrichten, die das Beste aus beiden Welten kombinieren: Sie werden automatisch erstellt, zeichnen sich aber gleichzeitig durch eine persönliche Note aus.“  

KI im Recruiting: Wohin geht die Reise?

Diese vielfältigen Verwendungszwecke, in denen AI bereits heute erfolgreich Anwendung findet, geben einen ersten Eindruck, wohin sich das Recruiting durch KI entwickeln wird. Fest steht: Die „künstlichen Helferleins“ werden die Personalbeschaffung schneller, präziser und einfacher machen. Und sie werden Recruiter·innen sehr viele Aufgaben erleichtern, die heute noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Andrew, was denkst du: Wie wird KI im Recruiting den Arbeitsalltag in den kommenden Jahren verändern?

„Ich glaube, dass die unbeliebtesten Prozesse im Recruiting in eine aufregende Erfahrung verwandelt werden. Denken wir an die zeitaufwändige Terminvereinbarung: Auf früh oder spät wird das und vieles mehr jedenfalls von künstlicher Intelligenz abgewickelt werden.“

Heißt das für Recruiter·innen, dass sie künftig nur noch auf die Arbeit mit künstlicher Intelligenz beschränkt sind?

„Definitiv nein. Ganz im Gegenteil. Ich glaube, dass es nicht zu einer Entmenschlichung im Recruiting führen wird, sondern vielmehr zu einer Vermenschlichung. Statt in langwierige administrative Prozesse werden Recruiter·innen ihre Zeit darin investieren können, wofür sie eigentlich im Recruiting tätig sind: In den persönlichen Austausch mit Menschen zu gehen, um den Perfect Match zu finden.“

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